(da)In den letzten Wochen wurde eine 58-jährige Frau aus dem Main-Taunus-Kreis Opfer sogenannten „Love-Scammings“.
Liebesbetrug
„Love-Scamming“ oder auch „Romance-Scamming“ genannt bezeichnet eine spezielle Betrugsform im Internet. Die Betrüger suchen auf Dating-Portalen oder sozialen Netzwerken nach potentiellen Opfern. Diese werden dann mit Liebesbekundungen oder anderer Aufmerksamkeit überhäuft, um so ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen. Hierbei beschreiben sich die Betrüger meist als selbstlose Charaktere, die über einen entsprechenden Wohlstand verfügen. Ihr Ziel ist es jedoch ausschließlich, den kontaktierten Personen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Masche kann hierbei ein kurzfristiger, aber absehbarer finanzieller Engpass sein oder aber Geld für eine lebensnotwendige Operation. Im Falle einer Unterstützung würden sich die Chatpartner natürlich im Nachgang erkenntlich zeigen.
Falsche Goldbarren
Ähnlich erging es nun der 58-Jährigen. Diese wurde im März von einem vermeintlichen Notfallmediziner aus den USA online angeschrieben. Über mehrere Monate entwickelte sich ein beständiges Gespräch über die Chatfunktion sozialer Medien. Anhand der hochprofessionell geschulten Vorgehensweise baute der Gesprächspartner Vertrauen zu seinem Opfer auf, bis er ihr schlussendlich ein „Geheimnis“ anvertraute. Eine spanische Firma müsse zeitnah Goldbarren im Wert von 2.600.000EUR an ihn persönlich bzw. eine Vertrauensperson übersenden. Er befände sich jedoch derzeit auf einer Auslandsmission, weshalb er dies nicht selbst bewerkstelligen könne. Somit bat er seine Onlinebekanntschaft, ob sie diese goldene Fracht für ihn annehmen könne. Im weiteren Verlauf übersandte die 58-Jährige eine Kopie ihres Personalausweises an ein vermeintliches Logistikunternehmen und überwies in mehreren Etappen über 50.000EUR auf verschiedene ausländische Bankkonten. Hierbei war sie durchweg im Glauben, dass es sich um Versandgebühren, Versicherungen etc. für die Goldbarren handele und sie so ihrem Bekannten helfen könne. Leider fiel der Betrug erst auf, als das Geld bereits auf den jeweiligen Konten eingegangen war.
Tipp
Die Polizei rät, kein Geld an Menschen zu überweisen, die man nie persönlich kennengelernt oder gesehen hat. Gerade im Internet ist besondere Vorsicht geboten, da dort Betrüger die Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen ausnutzen und viel Geld verdienen wollen.
Sollten Sie Fragen zu aktuellen Betrugsmaschen haben, wenden Sie sich an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Main-Taunus (praevention-pdmt.ppwh@polizei.hessen.de) oder für eine telefonische Beratung unter 06192 / 2079-231 an den Polizeilichen Berater Polizeioberkommissar Jürgen Seewald.
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